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Samstag, 15. April 2017

Ostergrüße


"Jesus lebt, mit ihm auch ich. Tod, wo sind nun deine Schrecken" - diese Zeilen eines Kirchenliedes haben mich als Kind wohl so beeindruckt, dass sie mir an Ostern immer in den Sinn kommen, zusammen mit den anderen Erinnerungen an die Ostefeste meiner Kindheit.
Während der Fastenzeit wurden wir angehalten, auf Süßes zu verzichten. Fleischverzicht war kein Thema, denn Fleisch gab es sowieso fast nur am Sonntag.
 Am Palmsonntag durften die Buben ihre Palmbüschel austragen und bekamen dafür ordentlich Geld und manchmal auch was Süßes. Ebenso war es mit dem Osterfeuer: Die Buben gingen mit dem glimmenden Osterschwamm, der am Osterfeuer  entzündet wurde, von Haus zu Haus. Vom Schwamm wurden dann jeweils ein paar Glutstückchen ins Feuer des Küchenherdes geschabt. Auch dafür bekamen die Buben gefärbte Eier und Geld. Wir Mädchen durften solche Bräuche nicht ausüben. Wir wurden darauf vertröstet, dass wir den Frauenbüschel (Kräuterbüschel) an Maria Himmelfahrt tragen dürften. Der wurde aber nur ins eigene Haus getragen, ohne Entgelt!
In der Karwoche mussten wir natürlich auch zur Osterbeichte Die Mutter hat kontrolliert, ob wir auch nicht schwänzten und zum Beweis mussten wir das Beichtbildchen mit nach Hause bringen.
Am Karfreitag gingen wir zur ewigen Anbetung ans Heilige Grab. Als Kind war ich fasziniert von den bunten Glaskugeln. Alles kam mir damals viel prächtiger und mystischer vor, als es im obigen Link zu sehen ist.
Der Weihekorb mit den Osterspeisen musste natürlich auch sein, ein Brauch, den ich in meine Familie mit übernommen habe. Das gemeinsame Essen der gesegneten Speisen nach dem Osternachtsgottesdienst ist mir heute wichtiger als zu meiner Kindheit.
Auch das Verzieren der Osterkerzen ist für mich inzwischen zu einem Ritual geworden, das ich nicht missen möchte. Allerdings habe ich heuer zum letzten Mal die große Osterkerze für unsere Kirche mit verziert. Immerhin habe ich das 27 Jahre lang gemacht, doch vielleicht finden sich jetzt andere Leute mit neuen Ideen, die das in Zukunft übernehmen.
Gerne wüsste ich, welche Rituale und Bräuche später von meinen Kindern und Enkeln gepflegt werden.
Mich würde sehr interessieren: Was ist denn euch an Ostern wichtig? Was habt ihr von euren Eltern übernommen und was lehnt ihr total ab?

Ich wünsche euch allen ein schönes Osterfest, egal ob mit Familie, mit Freunden oder allein, ob mit oder ohne religiösem Hintergrund, ob daheim oder im Urlaub, ob bei Sonnenschein oder Regen,

                       Frohe Ostern! 

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